mit hohen Kosten
RÖHLKE RECHTSANWÄLTE wurden von Anlegern mit der Überprüfung der Beteiligungen an den Publikumsfonds „V+ Beteiligungs GmbH & Co. KG“ (V+) und „V+ Beteiligungs GmbH & Co 2. KG“ (V+2) beauftragt. Es handelt sich hierbei um unternehmerische Beteiligungen an Publikumsfonds, die wiederum selbst entweder in erheblichem Umfang in Anteile geschlossener Fonds investieren, also um sog. Dachfonds.
„Ein Dachfonds bringt zunächst dem Anleger nur eines: doppelte Kosten,“ meint der Berliner Rechtsanwalt Christian-H. Röhlke. Denn es fallen nicht nur auf der Ebene des eigentlichen Beteiligungsfonds Kosten an, sondern auch der erworbene Anteil des Zielfonds ist ja bereits mit Kosten belastet. Wenn also ein Ziel-Fondsanteil 100,00 € zählt, aber 20,00 € hiervon Kosten sind, können nur 80,00 € investiert werden. Zahlt der Anleger für seinen Dachfondsanteil ebenfalls 100,00 € bei 20,00 € Kostenlast und zahlt der Dachfonds je 40,00 € für einen Anteil am Zielfonds, steigt also billig ein, müssen die beiden Zielfondsanteile von 2 mal 40,00 € im Jahr bereits 31,5 % Gewinn erwirtschaften, damit auf der Zielfondsebene bei einem Einsatz von 100,00 € nur 5 % Gewinn anfallen, also am Ende des Jahres 105,00 € vorhanden sind.
Dass ein Zielfonds allerdings derart hohe Gewinne macht, ist wenig wahrscheinlich und würde auch den Einstiegspreis erhöhen. Bei den V+- und V+2- Fonds sind die Zielinvestments zudem wenig diversifiziert: es handelt sich fast durchweg um Fonds aus den Linien MIG 2-5, GCF Global Chance Fund und GAF Global Asset Fund. Einige dieser Fonds stehen wegen hoher laufender Kosten auf der Warnliste der Stiftung Wartentest. Auffällig dabei: Alle diese Fonds weisen Verbindungen zum Finanzvertrieb ALFRED WIEDER AG (AWAG) auf. „ Der Kaufpreis der Zielfonds ist dabei teilweise sehr gering. Unserer Meinung nach wird hier ein künstlicher Zweitmarkt geschaffen, um toxische Beteiligungen möglichst unbemerkt zu entsorgen“, meint Röhlke.
Bemerkenswert ist auch, dass die V+-Fonds direkt und indirekt über die Zielfonds besonders häufig in die selben Unternehmen investiert: in fast allen Portfolios finden sich Investitionen in die Antisense Pharma GmbH, die ETKON AG, die Ident Technology AG, die B.R.A.I.N. AG und Biocrates Life Sciences AG.
„Sinn eines Dachfonds ist die Diversifizierung des Portfolios, um Risiken zu verringern. Eine Klumpenbildung dagegen erhöht die Risiken. Anleger haben uns vorsorglich beauftragt, Ausstiegsmöglichkeiten zu prüfen“, teilt Röhlke mit.